C1 - Junioren 2021/2022, News

Am heutigen 30. Januar 2022 empfing der TalentSportVerein Mainz unsere C1. Das Landesfreundschaftsspiel auf dem Sport- und Kulturgelände in Mainz-Drais war für 10:00 Uhr angesetzt. Für die Spieler des SV07 und die mitgereisten Fans bedeutete das eine kurze Nacht. Bereits um 07:30 Uhr versammelten sich alle Spieler am heimischen Vereinsgelände um die gemeinsame Fahrt zur rund 50 Kilometer entfernten Spielstätte unweit des Mainzer Lerchenbergs anzutreten.

Nach rund 45 Minuten erreichten die fünf Heddernheimer Mannschaftsbusse ihr Ziel. Im Anschluss an eine gründliche Kontrolle der 2G-Nachweise und Corona-Tests der Spieler betraten letztere den Platz um sich aufzuwärmen und auf den Gegner, der nicht nur einen selbstbewussten Namen trägt, sondern gegenwärtig auch mit respektablen 22 Punkten auf Platz 3 der Landesliga Rheinhessen überwintert, einzustimmen.

Trotz des Klassenunterschieds und den unterschiedlichen Verläufen der Hinrunde beider Mannschaften, hofften nicht nur die Spieler, sondern auch die insgesamt zehn Zuschauer auf ein spannendes Duell. Insbesondere die fünf mitgereisten Fans der Gäste, hofften für ihre mitternächtliche Anreise mit einem Sieg ihres Teams belohnt zu werden.

Bei 6 Grad Außentemperatur und mäßigem Wind wurde das Spiel mit fünf Minuten Verspätung von Schiedsrichterin Sophie Burkhart angepfiffen. Die Gastgeber komplett in Rot und mit goldenen Rückennummern ließen den Ball in den ersten Minuten viel in den eigenen Reihen laufen. Die ersten Minuten des Spiels zeigte die Mannschaft viel Ballbesitz aber gleichzeitig eher Unsicherheit als Talent, etwas Zählbares daraus zu machen.

In der 9. Minute, schaffen es die Mainzer dann das erste Mal in den Strafraum der Heddernheimer, scheitern aber gleich drei Mal innerhalb kürzester Zeit mit jeweils ungefährlichen Abschlussversuchen an der grün-weißen Abwehr. Der Ball rollt letztlich seitlich an Leonard vorbei, was allen Spielern ein kurzes Durchatmen nach diesem Flipper-Moment ermöglicht. Mainz tritt daraufhin zur Ecke von rechts an, die keinen Abnehmer in den eigenen Reihen findet und von der Heddernheimer Abwehr auf der linken Seite ins Toraus befördert wird. Die daraufhin von links getretene Ecke wird von Mainz direkt verwertet und beschert ihr das 0:1 aus Sicht der Gäste. Ärgerlich für die nun hinten liegenden Frankfurter aber in dieser Phase des Spiels auch nicht unverdient.

1:0

Heddernheim gelingt es auch in den darauffolgenden Spielminuten noch nicht, den Ball im gegnerischen Strafraum zu halten. Der offenbar noch große Respekt vor dem vermeintlich mächtigeren Gegner und leichte Ballverluste im Mittelfeld leiten das 2:0 ein. Wegen einer klaren Abseitsstellung des Torschützen hätte es gar nicht zählen dürfen. Schiedsrichterin Burkhart ließ sich jedoch nicht von den Hinweisen der Heddernheimer Bank und Fans von ihrer ärgerlichen Fehlentscheidung abbringen. 

2:0

Heddernheim scheint nun die nötige Wut im Bauch zu haben um sich mutiger zu präsentieren. Das Spiel ist nun deutlich weniger einseitig, spielt sich auch deutlich mehr in der Hälfte der Mainzer ab und in Minute 15. bringt Lenny den ersten Schuss aufs Tor des Landesligisten. Leider landet er in den Armen des Torwarts, aber dennoch zeigt es der Mannschaft, dass es geht, dass da ein Weg zum Tor des Gegners ist.

Vier Minuten später tritt Noah zur Ecke für Heddernheim an. Bei den inzwischen herrschenden Windverhältnissen hätte er es durchaus versuchen können, vom Eckpunkt aus direkt das Tor zu machen, versucht es dann aber doch mit einem schönen Schuss ins Getümmel vor dem Tor, den sich leider ein Mainzer schnappt und den Konter einleitet.

Der Ball wird jetzt sehr schnell von rot in Richtung grünes Tor geleitet. Nachdem es der Mainzer Stürmer auf den letzten Metern auch noch an Torwart Leonard vorbei geschafft hat setzt er zum Schuss auf das leere Tor an. Jonas, der in diesem Moment als letzter Mann seinen Fuß noch zwischen Ball und Tor bekommt, verhindert einen noch deutlicheren Rückstand seines Teams.

Heddernheim ist jetzt wachgerüttelt. Davide, Noah und Lenny sorgen jetzt für spannende Momente, laufen mehrfach mutig an, zeigen schöne Zuspiele und schaffen es immer wieder für Stress der gegnerischen Abwehr zu sorgen. Leider müssen die Gäste noch auf ihren inzwischen mehr als verdienten Lohn warten. Stattdessen fällt in Minute 22 das 3:0.

3:0

Von Aufgeben jedoch nach wie vor keine Spur. Direkt nach dem Anstoß stürmt Mike aufs Tor und versucht einen ersten Distanzschuss, der leider in den Armen des Torwarts landet.

Nur wenige Augenblicke später fällt in der 24. Minute das 0:4. Für Fans, Trainer und Spieler des SV07 die zweite frustrierende Fehlentscheidung des noch jungen Spiels. Wie schon das 0:2 hätte auch das 0:4 aufgrund einer klaren Abseitsstellung des Mainzer Stürmers nicht gegeben werden dürfen. Schiedsrichterin Burkhart verteidigt ihre Entscheidung gegenüber der zurecht aufgebrachten Frankfurter Trainer, und sieht -wie die Gastgeber- keinerlei Grund für eine Ergebniskorrektur.

4:0

Heddernheim ärgert sich, lässt den Kopf aber nicht hängen, hält sehr gut dagegen, sieht aber gleichzeitig auch in den nächsten Minuten den Ball wieder zu oft an Mainzer Füßen. In der 29. Minute erlöst Anil die Frankfurter: mit einem wunderschönen Distanzschuss zirkelt unsere Nummer 4 den Ball ins obere rechte Eck des Mainzer Tores. Trotz seiner schönen Parade unhaltbar für den bis zu diesem Zeitpunkt wenig geforderten Keeper und ein deutliches Lebenszeichen der Heddernheimer.

Der neue Spielstand von 4:1 ist bereits zwei Minuten später überholt: Lenny passt den Ball steil auf Musti. Der trifft den Ball im Strafraum nicht wie erhofft, woraufhin dieser mit ordentlich Drall steil in den Mainzer Himmel aufsteigt. Noah ahnt genau wo dieser Ball landen wird, und steht perfekt um ihn direkt über die Torlinie zu schieben. Trotz unmittelbarer Nähe zum Tor ein schwer zu platzierender Ball und ein weiteres schönes Ausrufezeichen der Frankfurter in Minute 31.

4:1

Die Energie, die die Heddernheimer im Strafraum des Gegners entfesseln reicht bis zu ihrem  Torwart. Leonard pariert in Minute 33. eine nicht ungefährlich getretene Ecke des Gegners und hält damit den Spielstand bei 4:2.

4:2

Diesen ändert erst Davide, der einen Abpraller, der vor seinen Füßen landet, aus einer Entfernung von gut 25 Metern mit einem unglaublichen Fernschuss auf das Tor bringt. Dem von Druck und Präzision des Schusses völlig überraschten Torwart bleibt nur, hinter sich zu greifen und den Ball schnaubend zum Anstoßpunkt zu schieben. Nicht nur er, auch der Mainzer Trainer zeigt nun erstmals Nerven und macht seinem Ärger über den Spielstand hörbar Luft. Der Pausenpfiff kommt in Minute 36 für die Mainzer zur richtigen Zeit. Die Frankfurter hätten gerne noch ein paar Bonusminuten gesehen.

4:3

HALBZEIT

In der Halbzeitpause hat der kalte Wind noch einmal deutlich aufgedreht. Die zweite Halbzeit startet pünktlich um 10:50 Uhr. Heddernheim spielt jetzt mit Gegenwind aber Mainz gegen die Sonne, die sich jetzt ihren Weg durch die Wolken gebahnt hat.

Der psychologische Vorteil liegt nach der fantastischen Schlussphase der ersten Halbzeit ganz klar bei Heddernheim aber dennoch bleibt es spannend, die der Landesligist jetzt mit der von ihm offensichtlich völlig unerwarteten Drucksituation umgeht. Sein Versuch, in der 37. Minute einen Elfmeter für eine vermeintliche Attacke im Heddernheimer Strafraum zu fordern, wird jedoch von Schiedsrichterin Burkhart mit Nichtbeachtung gestraft.

Das Spiel ist jetzt sehr viel ausgeglichener und Heddernheim versucht zunächst, beim Erfolgskonzept aus Anlaufen und Distanzschüssen zu bleiben. Musti versucht es in Minute 38 von rechts und Lenny bringt den Ball nur zwei Minuten später gefährlich nah ans gegnerische Tor. Leider können beide Angriffe abgewehrt werden. Nur Augenblicke später Hektik im eigenen Strafraum aber Leonard schafft es den Ball sogar im Sitzen zu klären.

In Minute 42. verstärkt Mina die Abwehr und geht auf die Position von Jonas, der wegen Schmerzen im Unterschenkel um Auswechslung gebeten hatte. Auch wenn in dieser Phase des Spiels Mainz eher selbst mit Verteidigung als mit Angriff beschäftigt ist, dauert es nicht lange bis Mina zeigt, wie wichtig sie auf ihrer Position ist. Nach hektischen Momenten, in denen das komplete Heddernheimer Mittelfeld gut vom Gegner beschäftigt wurde ist sie es, die in der 46. Minute wieder etwas Ruhe ins Spiel und den Ball in die gegnerische Hälfte befördert.

In der 47. Minute bringt Yanis einen Freistoß passgenau vor das Mainzer Tor, findet dort aber leider keinen Abnehmer aus den eigenen Reihen. Eine Riesenchance für Heddernheim auszugleichen aber es bleibt beim Rückstand von 3:4 aus Heddernheimer Sicht.

In der 50. Minute nach langer Zeit wieder ein erster gefährlicher Angriff des Talentsportvereins, der aber wie die anschließende Ecke an der Frankfurter Verteidigung hängenbleibt. Auch in den folgenden vier Minuten leistet die Heddernheimer Abwehr Schwerstarbeit, um den Ausgleich nicht zu gefährden. Leonard erweist sich in diversen brenzlichen Situationen immer wieder als verlässliche Bank.

In der 57. Minute leitet ein Freistoß, der für ein Foul an einem Mainzer Spieler gegeben wurde, das 5:3 für Mainz ein.

5:3

Der Wind wird immer heftiger und mindestens die Frankfurter Fans wünschen sich, dass er dabei hilft, den Ball ins gegnerische Tor zu tragen. Statt dem Wind versucht es Kadir, der sich in der 61. Minute schön in den Mainzer Strafraum dribbelt, dort aber letztlich von zu vielen Gegenspielern gestört wird.

Nicht nur der Wind, auch das Spiel wird nun ruppiger aber Schiedsrichterin Burkhart unterbricht das Spiel nur selten, was Spielfluss und Spannung gut tut.

In der Schlussphase des Spiels beweist Leonard in einer 1:1-Situation mit einem Mainzer Stürmer einmal mehr, warum er die Nummer 1 der Heddernheimer ist und verteidigt das 5:3.

In der 67. Minute hätte Lenny für Heddernheim noch einmal verkürzen können. Er schafft es, mit seinem flachen Torschuss den ihm entgegengelaufenen Mainzer Keeper zu umspielen und verfehlt leider das dahinter leerstehende Tor um wenige Zentimeter. Nur eine Minute später versucht es Nathan noch einmal, trifft den Ball aber leider nicht richtig und bekommt nicht ausreichend Druck auf den Ball. Die Erleichterung darüber, war dem Mainzer Torwart anzusehen.

In der 70. Minute wird das Spiel pünktlich abgepfiffen, was in Anbetracht der Tatsache, dass es keinen nennenswerten Unterbrechungen gab, auch in Ordnung geht.

Mit Blick auf das reine Ergebnis für Heddernheim vielleicht schade aber mit Blick auf das Spiel, den Gegner, das Selbstvertrauen, das die Mannschaft bewiesen und die Spielideen die sie auf dem Platz gezeigt hat auch aus Frankfurter Sicht ein sehr schöner Fußballvormittag. Das Team des SV07 hatte gegenüber dem Landesligisten Respekt aber keine Verunsicherung gezeigt. Dass es einen so deutlichen anfänglichen Rückstand annimmt und im Lauf des Spiels fast noch den Ausgleich erzielt, lässt auf eine spannende Rückrunde in der eigenen Liga hoffen.

Christoph Dittrich