Kreisoberligist SV 07 Heddernheim lieferte im Achtelfinale dem klassenhöheren Gruppenligisten insbesondere im zweiten Abschnitt einen Pokalfight, am Ende reichte es für den Außenseiter aber im Kreispokal mit 1:2 (0:2) nicht für eine Überraschung. Die Gäste sind damit nun schon seit zwölf Pflichtspielen ungeschlagen und treffen im Viertelfinale auf den Sieger des heutigen Gruppenliga-Duells TSKV Türkgücü – Spvgg. 03 Fechenheim.
SV 07 Heddernheim – FG Seckbach 1:2 (0:2)
Erstmals seit 13 Jahren trafen beide Vereine in einem Pflichtspiel aufeinander, in jener Saison 2011/12 wurde Seckbach Meister der Kreisoberliga und hat sich seitdem ununterbrochen in der Gruppenliga Frankfurt West gehalten. Die beiden Trainer Andreas Berggold und Manuel May hatten vor der Partie einen regen Austausch.
Einst hatte der heutige Heddernheimer Trainer beim KSV Klein-Karben den aktuellen Spielertrainer der Seckbacher unter seinen Fittichen. Beide Teams rotierten ein wenig angesichts der anstehenden Meisterschaftsspiele am Sonntag, schickten aber dennoch schlagkräftige Mannschaften in das Pokalmatch. Die Gäste waren im ersten Durchgang etwas präsenter, kamen zu Torschüssen durch Torjäger Florian Schuberth (SVH-Torhüter Marc Tomczyk hielt) und Bo Lockl (ans Außennetz). Die Führung der Seckbacher resultierte aus einem Distanzschuss des Japaners Shuya Harada, da hatte Tomczyk das Nachsehen (27.). Die etwas weniger als 80 Zuschauer sahen dann eine gute Ausgleichschance durch den Heddernheimer Torjäger Marcus Kreckel, der aus aussichtsreicher Position an FGS-Torhüter Jonas Hess scheiterte (37.). Buchstäblich mit dem Halbzeitpfiff – Schiedsrichter Tom Wagner pfiff danach sofort zum Pausentee – markierte Schuberth nach einer Flanke am zweiten Pfosten das 2:0 für den Favoriten (45./+1), die wohl spielentscheidende Szene.
Kreckel trifft den Innenpfosten
Denn nach dem Seitenwechsel waren die Grün-Weißen tonangebend, nachdem Berke Cadir den verletzten Rojhat Ügüt ersetzt hatte. Nach einem Eckball köpfte der kleinste Heddernheimer Mann Dogan Nazim Erbulan zum 1:2 ein (58.). Der Treffer gab den Gastgebern Auftrieb, während Seckbach seine Konter nicht gut ausspielen konnte. Durch die Hereinnahme von Oliver Solarz für Debütant Yaser Akca wurde die Offensive verstärkt. Die beste Ausgleichschance hatte Kreckel, der aus der zweiten Reihe den Innenpfosten traf (75.). In der sieben Minuten andauernden Nachspielzeit gab es noch einige Eckbälle, die zwei Torchancen einbrachten, ein Ausgleich hätte ein sofortiges Elfmeterschießen zur Folge gehabt, da beide Clubs auf eine Verlängerung verzichten wollten. Doch die Seckbacher verteidigten den knappen Vorsprung und übersprangen die Pokalhürde letztlich erfolgreich. „Das war ein Pokalfight. Seckbach war spielerisch sehr stark. Wir wussten, dass wir mit viel Einsatz und Laufarbeit dagegen halten müssen. Das ist uns sehr gut gelungen, wir haben auch versucht anzulaufen und zu pressen. Das Gegentor zum 0:2 war sehr bitter, psychologisch sehr ungünstig. Wir wollten aber noch mal alles rein hauen und nach dem Anschluss wurde es ja auch noch mal richtig eng für Seckbach. Da waren wir die spielbestimmende Mannschaft, hatten Pech mit dem Pfostenschuss. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben für den Aufwand“, lautete die Analyse von Berggold.
Sein früherer Schützling May sah es so: „Gute erste Halbzeit gespielt, eigentlich perfekt mit dem 2:0 kurz vor der Pause. Dann haben wir verpasst, das 3:0 nachzulegen. Durch den Anschlusstreffer wurde es zum Pokalfight, was wir vermeiden wollten. Der Gegner kam noch einmal auf, wir konnten den Sack nicht mit einem ordentlichen Konter zu machen. Hintenraus hatten wir Glück mit dem Pfostenschuss, haben einmal auf der Linie gerettet und unser Torwart hat gut gehalten. Die Chancen für Heddernheim waren da, Respekt an den Gegner wie sie zurückgekommen sind. Wir haben sie aber stark gemacht und freuen uns auf die nächste Runde.“ Am Sonntag haben beide Teams Heimspiele in ihren Ligen. Für Heddernheim steht in der Kreisoberliga das wichtige Heimspiel gegen den Rödelheimer FC an (15 Uhr). Seckbach erwartet um 15.30 Uhr in der Gruppenliga den Tabellenletzten FFV Sportfreunde 04.
- Schiedsrichter: Tom Wagner (SV Niederursel).
- Zuschauer: 79.
- Tore: 0:1 Shuya Harada (27.), 0:2 Florian Schuberth (45./+1), 1:2 Dogan Nazim Erbulan (58.).